Ein Anwalt gilt allgemein als ein Top-Verdiener. Und möchte man dieses an Zahlen festmachen, so wird es schwer. So gibt es schließlich eine Vielzahl an Faktoren, die sich auf den Verdienst eines Anwalts auswirken können. So spielt beispielsweise eine Rolle, ob man als Anwalt angestellt oder selbstständig als Freiberufler ist. Daher kann man die Frage „Wie viel verdient man als Anwalt?“ gar nicht so einfach beantworten.
Das ist der Verdienst eines Anwalts
Wenn es um Zahlen geht, dann gibt es nur pauschale Angaben aus Jobbörsen und von den Anwaltskammern. Es hängt auch von der Größe der Kanzlei ab, wie hoch der Verdienst eines Anwalts ist: Ist man als Anwalt in einer kleinen Kanzlei angestellt, liegt das Jahreseinkommen bei rund 46.000 Euro. Ist man als Anwalt in einer mittelständischen Kanzlei angestellt, dann sind es bis zu 65.000 Euro. Ist man in einer Top-Kanzlei angestellt, sind bis zu 200.000 Euro und mehr möglich- das ist auch deutlich mehr als z. B. das Gehalt eines Diplomaten.
Das verdient ein selbstständiger Anwalt
Die oben genannten Zahlen beziehen sich auf den Verdienst eines Anwalts in einem Anstellungsverhältnis. Möchte man wissen, wie der Verdienst eines Anwalts auf selbstständiger Basis ist, so weichen die Zahlen hier ab. So lag das Einkommen in diesem Fall im Schnitt zwischen 66.000 und 110.000 Euro. Gerade bei einem selbstständigen Anwalt darf man aber nicht nur das Einkommen sehen, sondern muss auch die mit der Selbstständigkeit verbundenen Ausgaben beachten, angefangen von der Alterssicherung bis hin zu Kosten für Krankenkasse, Personal und Büro.
Das muss man zu den Zahlen wissen
Bei den dargestellten Zahlen muss man klar hervorheben, es sind nur Orientierungswerte. Wie schon erwähnt, gibt es eine Vielzahl an Unterschiede – z. B. das Rechtsgebiet, aber auch die Region können sich deutlich auf den Verdienst eines Anwalts auswirken. Ist man beispielsweise Anwalt für Strafrecht in einer ländlichen Region, wird die Zahl der Mandaten überschaubar sein. Ganz anders sieht es da in einem Ballungsgebiet oder in einer Großstadt aus. Auch kann sich auf den Verdienst eines Anwalts auswirken, ob er zusätzliche Leistungen anbietet. Nicht selten gibt es Kombinationen mit Steuerberatung oder einer Tätigkeit als Notar.
So setzt sich der Verdienst eines Anwalts zusammen
Grundsätzlich kann ein Anwalt nicht selbst sein Honorar bestimmen. Vielmehr gibt es ein Gesetz, was klar den Honoraranspruch in seiner Höhe regelt. Maßgabe bei der Erhebung vom Honorar ist das Rechtsanwaltsvergütungsgesetz. Handelt es sich beispielsweise um ein erstes Beratungsgespräch, so darf ein Honorar von maximal 190 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer erhoben werden.
Auf die Rechtsfälle kommt es auch an
Und kommt es zu einer Vertretung in einem Rechtsstreit, dann ist für die Höhe vom Honorar der Streitwert maßgeblich. Je höher der Streitwert ist, umso höher ist am Ende auch das Honorar. Somit ist klar, dass sich der Verdienst eines Anwalts auch nach den jeweiligen Rechtsfällen richtet. Wie letztlich erkennbar ist, kann man die Frage, wie viel ein Anwalt verdient, nicht leicht beantworten. Und es ist also keineswegs garantiert, dass ein Anwalt in seinem Beruf reich werden kann.
FAQ zum Thema Verdienst eines Anwalts
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Was verdient ein Anwalt durchschnittlich in Deutschland?
Der durchschnittliche Verdienst eines Anwalts in Deutschland kann stark variieren. Es hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Fachrichtung, der Region, der Größe der Kanzlei und der Berufserfahrung. Frisch ausgebildete Anwälte können mit einem Einstiegsgehalt zwischen ca. 30.000 und 50.000 Euro brutto pro Jahr rechnen, während erfahrene Anwälte in Großkanzleien oder mit erfolgreicher Selbstständigkeit deutlich mehr verdienen können – teils im sechsstelligen Bereich.
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Wie beeinflusst die Spezialisierung das Einkommen eines Anwalts?
Die Spezialisierung hat einen großen Einfluss auf das Einkommen. Anwälte, die in lukrativen Rechtsgebieten wie Gesellschaftsrecht, Finanzrecht, M&A oder im Bereich der Compliance tätig sind, können höhere Einkommen erzielen im Vergleich zu Anwälten in weniger lukrativen Rechtsgebieten.
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Macht es einen Unterschied, ob ein Anwalt selbstständig ist oder in einer Kanzlei arbeitet?
Ja, das macht in der Regel einen Unterschied. Selbstständige Anwälte haben oft das Potenzial für ein höheres Einkommen, da ihre Verdienstmöglichkeiten nicht durch ein festes Gehalt begrenzt sind. Allerdings tragen sie auch ein höheres Risiko und müssen ihre Betriebskosten selbst decken. Anwälte in Kanzleien haben in der Regel ein festes Gehalt mit möglichen Boni und profitieren von den Strukturen der Kanzlei.
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Welche Rolle spielt die Berufserfahrung?
Berufserfahrung ist wesentlich für den Verdienst eines Anwalts. Mit zunehmender Erfahrung steigt in der Regel die Expertise, der Klientenstamm und das Verhandlungsgeschick, was zu höheren Honoraren führen kann. Ebenfalls steigen mit den Jahren die Aufstiegschancen innerhalb einer Kanzlei, z.B. bis hin zum Partner.
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Gibt es Unterschiede im Verdienst zwischen Anwälten in Großstädten und in ländlichen Gebieten?
Ja, Anwälte in Großstädten, insbesondere in Metropolregionen wie München, Frankfurt oder Hamburg, tendieren dazu, mehr zu verdienen als ihre Kollegen in ländlichen Gebieten. Dies liegt an den höheren Lebenshaltungskosten in Großstädten, aber auch oft an größeren und zahlungskräftigeren Mandanten.
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Ist der Verdienst von Anwälten transparent oder öffentlich einsehbar?
Es gibt in der Regel keine öffentlich einsehbaren Einkommenslisten für einzelne Anwälte. Allerdings führen Branchenverbände und Karriereportale oft Gehaltsstudien durch, die Durchschnittswerte und Spannweiten für verschiedene Positionen und Fachgebiete zur Verfügung stellen.
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Kann ein Anwalt durch Erfolgshonorare zusätzlich verdienen?
In Deutschland sind Erfolgshonorare (Contingency Fees) nur unter sehr engen Voraussetzungen zulässig. Das bedeutet, dass Anwälte ihr Honorar nicht direkt vom Erfolg ihrer Arbeit abhängig machen dürfen. Es gibt aber Modelle, bei welchen der Anwalt neben seinem Stundensatz oder festen Honorar am Erfolg teilhaben kann.
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Welche weiteren Faktoren können den Verdienst eines Anwalts beeinflussen?
Weitere Faktoren sind unter anderem der Unternehmenserfolg der Kanzlei, die Art der Mandate, Verhandlungsgeschick bei den Honoraren, regionale Wirtschaftsstruktur, Spezialisierungen und zusätzliche Qualifikationen.